Hier zeigen wir das neue Video "Rechtschreibförderung nach OLFA 3–9: der wichtige lautliche Bereich".
Dieser Film des Sprachwissenschaftlers und Sprachdidaktikers Prof. Dr. Günther Thomé ist frei zugänglich und darf gerne geteilt und
kopiert werden.
Hier ist ein neues Video: "Die Laut- und Schrifteinheiten (Phoneme und Grapheme) des Deutschen",
das gerne geteilt und kopiert werden darf.
Phoneme und Grapheme. Warum Buchstaben und Grapheme unterscheiden?
Damit Lesen- und Schreibenlernen gelingen
"ABC und andere Irrtümer ..." lautet der Titel eines Buches von Günther Thomé. Wo ist beim Abc eigentlich das Problem?
Allgemein nimmt man an, dass mit den einzelnen Buchstaben des Alphabets die Laute unserer Sprache geschrieben werden.
Wenn das so wäre, dann müsste allerdings in einem Wort die Zahl der Buchstaben mit der Zahl der Laute übereinstimmen
wie in: Wort, Nase oder Rose. Allerdings geht diese Rechnung bei ganz vielen unserer Wörter nicht
auf z. B. im Satz "Das Schiff fährt über das Meer". Hier stehen die schriftlichen Einheiten
<sch>, <ff>, <äh> und <ee> jeweils für einen einzigen Laut.
Auf der anderen Seite stehen für denselben Laut unterschiedliche Schriftzeichen. Der Laut /e:/ kann mit einem einfachen
<e>, aber auch mit <eh> oder <ee> geschrieben werden:
Weg, Mehl, Meer.
"Schreiben nach Gehör" oder Buchstabentabellen empfehlen wir nicht!
Wir haben 26 Buchstaben, wenn wir ä, ö, ü und ß mitzählen, so sind es 30.
Insgesamt gibt es an die 90 Schriftzeichen, mit denen die 40 Laute der deutschen Sprache geschrieben werden.
Wem das hier schon zu viele Zahlen sind und die ganze Angelegenheit zu verworren erscheint, den können wir beruhigen:
Einige Forscher und Forscherinnen haben in den letzten Jahrzehnten die deutsche Orthographie und Probleme mit dem Schriftspracherwerb
gründlich erforscht. Diese Ergebnisse werden – hoffentlich gut verständlich – in vielen unserer Bücher dargestellt.
Daneben haben wir auf der Grundlage der neuesten Forschungen Unterrichtsmaterialien und Förderinstrumente entwickelt.
Das oben erwähnte Buch ABC und andere Irrtümer
befasst sich mit Themen wie Unterrichtsmaterialien, Diktate, LRS/Legasthenie u. a.
Wenn beim Orthographieerwerb die Zahl der Rechtschreibfehler zum Problem wird, sollte man die Fehler nach bestimmten Typen
sortieren, um den Lernern gezielte und passgenaue Hilfen anbieten zu können. Hierfür haben wir die Oldenburger Fehleranalyse
(OLFA 3-9) für die Klassen 3–9 und darüber hinaus und für die
erste und zweite Klasse OLFA 1-2 entwickelt.
Wer sich mit dem orthographischen Fehler z. B. in der Ausbildung oder Forschung intensiver beschäftigen möchte, findet im Buch
Der orthographische Fehler von Katja Siekmann und Günther Thomé eine
ausführliche Darstellung der orthographischen Fehlerforschung der letzten 100 Jahre. Zusätzlich findet sich in diesem Werk eine
Komplettliste aller Phonem-Graphem-Beziehungen des Deutschen als Ergebnis einer 100.000er-Auszählung.
Neue Untersuchungsergebnisse und Positionen zu LRS/Legasthenie finden sich im Buch,
LRS – Legasthenie: interdisziplinär,
das von Gerd Schulte-Körne und Günther Thomé herausgegeben wurde.
Auch für das richtige und einfache Lesenlernen haben wir neue Materialien entwickelt.
Nach unseren Untersuchungen wird in rund 90 Prozent aller Fälle für einen bestimmten Laut nur ein bestimmtes Schriftzeichen
verwendet, dieses häufigste Schriftzeichen nennen wir das Basisgraphem.
Unserem Basiskonzept folgend haben wir drei Lesehefte
entwickelt, die aufeinander aufbauen:
─ Lesen mit Biene, Frosch und Hase
─ Gemeinsam lesen mit Biene und Freunden
─ Ich bin heute
In allen Leseheften sind Grundlagen über unser Konzept dargelegt. Die drei Hefte bauen systematisch aufeinander auf und
führen sicher und ohne Stolpersteine zu einer soliden, grundlegenden Lesekompetenz.
Für den vorschulischen Einstieg in die Schrift haben wir
Besser lesen lernen entwickelt.
Für ein weiteres Leseheft haben wir Paul Maar, den "Vater des Sams", gewinnen können. Die spannende Geschichte,
Klabautermann an Bord, wurde neu gesetzt für neue Leser.
Hier sind alle Schrifteinheiten, die für einen Laut stehen, aber aus zwei oder drei Buchstaben bestehen, etwas enger gesetzt.
Daneben gibt es zu jedem der sechs Kapitel Fragen zum Textverständnis, deren Beantwortungen es bei einem unterrichtlichen
Einsatz der Lehrkraft ermöglichen, die Lesekompetenz einzuschätzen.